Arthritis
Die rheumatoide Arthritis (veralt. chronische Polyarthritis) ist eine typische entzündliche Erkrankung des Bindegewebes, die sich meist in mehreren Gelenken zeigt. Sie kann auch Körperstellen außerhalb der Gelenke einbeziehen, z.B. Sehnen, Schleimbeutel, Bindegewebe der Augen, innere Organe oder Blutgefäße. Als Folge von Entzündungsprozessen verformen sich nach und nach die Gelenke und werden am Ende unbeweglich.
Ursachen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ursachen für die rheumatoide Arthritis sind bis heute nicht bekannt. Zwar wird die Krankheit heute, wegen des Entstehens der Rheumafaktoren, als Autoimmunkrankheit angesehen, es spielen aber auch noch andere Aspekte eine Rolle. So gilt auch eine genetische Disposition als Ursache der Krankheitsentstehung und Stärke der Krankheitsentwicklung. Als Auslöser werden verschiedene Bakterien und Viren diskutiert. Auch Hormone scheinen eine Rolle zu spielen. Dafür spricht, dass Frauen gegenüber Männern 3mal häufiger betroffen sind. In der Schwangerschaft kommt es bei den meisten betroffenen Frauen zu einer Rückbildung der rheumatoiden Arthritis. Günstige Effekte auf die Krankheit scheinen auch hormonelle Verhütungsmittel zu haben.
Verlauf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Hauptmanifestationsalter liegt zwischen dem 30. und 40. Lebensjahr, jedoch können auch Säuglinge, Kinder und Jugendliche sowie alte Menschen an einer rheumatoiden Arthritis erkranken. Der Beginn der rheumatoiden Arthritis ist häufig gekennzeichnet durch ein allgemeines Krankheitsgefühl. In diesem Prodromalstadium treten auch unspezifische Symptome auf:
Nach dieser Phase beginnt das Frühstadium, in dem Schmerzen in verschiedenen Gelenken (Finger, Zehen) hinzukommen, welche in Ruhe, bei Bewegungen oder als Dauerschmerz auftreten. Die Erkrankung befällt in der Regel die Finger- und Handgelenke beider Hände. Die Fingerendgelenke bleiben frei.
Hinzu kommen dann auch Gelenkschwellungen mit typischen Zeichen der Überwärmung und Schmerzen. Besonders am Morgen sind die Gelenke oft steif (auch Morgensteifigkeit genannt). Typisch für die rheumatoide Arthritis ist, dass die Beschwerden immer symmetrisch auftreten (rechts und links gleichzeitig). Es treten die typischen Entzündungssymptome auf: Schwellung (Tumor), Schmerz (Dolor), Überwärmung (Calor), Rötung (Rubor ) und die damit verbundene Funktionseinschränkung (Bewegungseinschränkung/Functio laesa).
Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- gibt es vorrausgehende Symptome (Borreliose, Gelenkeingriff, Durchfall, Fieber)?
- Blut: CRP erhöht, BSG (=Blutsenkungsgeschwindigkeit) mäßig beschleunigt, Alpha-Globuline vermehrt in der akuten Phase, Gamma-Globuline vermehrt in der chronischen Phase, Fibrinogen erhöht, Eisengehalt im Serum vermindert, Kupfergehalt im Serum vermehrt.
- Rheumaspezifische Zeichen: Nachweis von Rheumafaktoren (70 - 80 %), Nachweis von antinukleären Faktoren (10%), Nachweis von Rhagozyten in der Gelenkflüssigkeit.
- Apparative Untersuchung
Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Medikamente: An erster Stelle steht die Schmerzbehandlung mit nichtsteroidale Antirheumatika. Zur symptomatischen Behandlung bei akuten Schüben werden meistens Glucocorticoide (z.B. Prednisolon) eingesetzt. Bei häufigen akuten Schüben wird eine Basistherapie mit Immunsuppressiva (z.B. Chloroquin oder Azulfidine) durchgeführt.
Pflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Beratung von Betroffenen und Angehörigen
- Hilfsmittelanpassung, wie Griffverdickungen (z.B. Besteck, Tassen mit größeren Henkeln, Schreibgeräte)
- Schmerztherapie (die Rheumamedikamente schon früh morgens (6 Uhr) einnehmen lassen, jedoch zur besseren Magenverträglichkeit nicht nüchtern, sondern z.B. mit einem Stück Brot). Nach einer Stunde ist die Beweglichkeit meist deutlich besser.
- Bei der chronischen Phase ist eine Behandlung der betroffenen Körpserstellen mit warmen Wasser empfohlen, bei der akuten Phasen jedoch mit Kälteanwendung (bspw. kalte Wickel)
- angepasstes Bewegungnsprogramm: Bewegung ist Therapie für den Patienten. Deshalb den Patienten aus Ungeduld nicht unterfordern (d.h. auch kleine Gänge, wie das Laufen in den Tagesraum oder die Küche möglichst nicht unterstützen). Auch Tätigkeiten ermöglichen, welche die Beweglichkeit der Hände unterstützen; dabei Vorlieben aus der Biografie berücksichtigen.