Pflegeleistungen auf der Intensivstation
Dieser Artikel ist eingebunden in : Kosteneffizienz in der Intensivpflege. Siehe dort.
An der Therapie von Intensivpatienten sind viele Berufsgruppen und Fachdisziplinen beteiligt. Das erfordert eine besonders gute Zusammenarbeit, die heute wegen veränderten Rahmenbedingungen und wegen Ressourcenknappheit hohen Anforderungen unterliegt. Dieser Artikel beschreibt die heute erwarteten Pflegeleistungen im Bereich Intensivmedizin.Grundlage ist die Team- und protokollorientierte Behandlungsorganisation. Diese ist der traditionellen, hierarchischen, arztzentrierten Behandlungsorganisation deutlich überlegen. Mehr dazu: Teamwork in der Intensivmedizin
Praktiker bestätigen: In der Praxis gibt es auf den Intensivetstionen keine Trennung der Arbeitsaufgabe zwischen Gesundheits- und Krankenpfleger/in und der Fachpflegekraft für Intensivmedizin und Anästhesie. Dieser Umstand entspricht der Tatsache, dass es fachspezifische Intensivstationen gibt, aber auch (zunehmend) interdisziplinäre Intensivstationen, die vom Fachgebiet Intensivmedizin geführt werden. Weiterhin beeinflusst die Aufteilung in Intensivüberwachung und Intensivtherapie/ Intensivpflege die nötige Qualifikation der Pflegekräfte.
Leistungen innerhalb der der Gesundheits- und Krankenpflege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ermittlung von Gefährdungspotentialen durch Gesundheitsrisiken und Pflegedefiziten.
- Planung und Auswertung des Pflegeprozesses.
- Fachlich korrekte Durchführung pflegerischer Maßnahmen.
- Integration medizinischer Maßnahmen in die Lebenswelt des Patienten.
- Verbesserung der Lebensqualität durch pflegerische Interventionen bei chronischen Verläufen,
Leistungen der Fachpflegekräfte für Intensivpflege und Anästhesie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Entwöhnung (Weaning) vom Respirator
- Planung und Durchführung spezieller Lagerungstherapien
- Durchführung und Überwachung aller Organunterstützungsverfahren wie: (kontinuierliche Nierenersatztherapie (Dialyse / Hämofiltration) inkl. Genius-System, IABP, PECLA / pECLA, ECMO, Hochfrequenzbeatmung) und alle Formen des invasiven Monitorings (PAK, PiCCO, ICP).
- Bedienung technischer Überwachungsgeräte
- Steuerung der Analgosedierung und Schmerztherapie
- Durchführung und Überwachung der Ernährungstherapie und Flüssigkeitsbilanzierung
- Einhaltung und Sicherung der Hygienestandards der Intensivpflege.
- Blutentnahmen und die Durchführung aller Injektionen
- Realisierung und Überwachung der Infusionstherapie
- Führung der kontinuierlichen intensivierten Insulintherapie / ICT bei Diabetikern.
Dieses Arbeitspensum ist nicht zu jeder Zeit leistbar, denn in der Intensivpflege ist die Lebenserhaltung das Primärziel. So sind, dem Personalmangel geschuldet, zwangsläufig Einschränkungen innerhalb der Kernaufgaben der Intensivpflege leider nicht immer zu vermeiden. Der Ausweg wäre die komplette Entlastung der Fachpflegekräfte für Intensivpflege (siehe: Fachkrankenpflegekraft für Intensivpflege und Anästhesie) von den Arbeitsaufgaben der Pflegeassisitenz und den Tätigkeiten in der Gesundheits- und Krankenpflege.
Die Zukunft: Intensive Care Practitioner[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Seit Oktober 2009 gibt es in Deutschland für Intensivpflegepersonal erstmals die Möglichkeit, sich auf akademischem Niveau als Intensive Care Practitioner (übersetzt etwa: Medizinische Fachkraft für Intensivpflege) zu qualifizieren.Mehr dazu: Intensive Care Practitioner
Hier die Ausbildungsschwerpunkte dieses Studiums:
- Intensivmedizinische Therapie
- Spezielle pflegerische Intensivtherapie und Versorgung
- Herz-Kreislauftherapie und Monitoring
- Beatmung, Steuerung der NIV und des Weaningprozesses
- Ernährungs- und Flüssigkeitstherapie
- Schock, Reanimation, Notfalltherapie
- Organversagen und Organersatz
- Praxis der Intensivmedizin
- Funktionsdiagnostik
- Ernährungs- und Flüssigkeitstherapie, Steuerung der parenteralen und enteralen Ernährung
- Grundlagen der Schmerztherapie, Sedierung und Anästhesiologie.
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- D. Teising, H. Jipp: "Neonatologische und pädiatrische Intensivpflege", 4. Aufl., Springer 2008. Inhalt ISBN 978-3-540-79322-9