Epidemiologie

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Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Epidemiologie in engerem Sinne versteht man die Lehre von den übertragbaren Infektionskrankheiten und deren Bekämpfung.

Jedoch wird der Begriff meistens verwendet um:

... im weiteren Sinne die Wissenschaft zu benennen vom Auftreten, der Verteilung und der Determinanten gesundheitsbezogener Zustände oder Ereignisse in bestimmten Teilen der Bevölkerung.

Die Anwendung dieser Untersuchung kann bei der Bewältigung von Gesundheitsproblemen, z. B. Präventionskampagnen oder zur Früherkennung beitragen. (Determinanten meint die Einflüsse oder Wechselwirkungen, die es beim Auftreten von Krankeheiten geben kann. Nur zum Teil läßt sich dabei von Ursachen sprechen.)

Die Epidemiologie beschäftigt sich also mit der zahlenmäßigen Erfassung von Gesundheit und Krankheit innerhalb der Bevölkerung bezw. bei der gesamten Bevölkerung. Sie kann Teil der Demographie oder allgemeinen Bevölkerungsstatistik (z. B. bei Geburten und Tod) sein.

Wichtige Themen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Führt eine Krankheit zum Tod (Todesursache), zu chronischer Behinderung oder heilt sie (bei richtiger Therapie) komplett aus?

Tritt eine Krankheit nur bei bestimmten Personen auf, z. B. Kinder-, Alterskrankheiten, Männer- oder Frauenleiden?

Welche finanzielle Folgen sind mit der Krankheit für das Gesundheitswesen bei frühzeitiger oder zu später Behandlung verbunden? Das können auch volkswirtschaftliche Schäden sein, indem viele Arbeitskräfte ausfallen oder sterben und damit nicht zum gesellschaftlichen Reichtum beitragen können.

Welche Art der Therapie ist am erfolgversprechendsten?

Seuchenbekämpfung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Infektionskrankheiten z. B. können beim Menschen sporadisch in Form von Einzelfällen auftreten. Treten sie jedoch kurzzeitig gehäuft in einem örtlich begrenzten Bereich auf, so spricht man von einer Epidemie im Sinne einer Seuche (z.B. Lebensmittelinfektion in einer Kantine durch Salmonellen).

Weitet sich eine Epidemie auf mehrere Kontinente aus nennt man dies Pandemie (z.B. AIDS). Wenn eine Infektionskrankheit in gewissen Regionen nicht zu bekämpfen ist und jahrein, jahraus immer wieder vorkommt, so bezeichnet man dieses Phänomen als Endemie (z.B. Malaria in den Tropen, oder die nicht(?) zu verdrängenden Infektionen durch bestimmte Erreger auf manchen Intensivstationen).

Begriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Epidemie: örtlich begrenzt, zeitlich begrenzt
  • Pandemie: örtlich unbegrenzt, zeitlich begrenzt
  • Endemie: örtlich begrenzt, zeitlich unbegrenzt

Um die Häufigkeit und die Gefährlichkeit einer Krankheit zu beschreiben, wurden folgende Begriffe entwickelt:

  • Die Inzidenz gibt die Anzahl an Neuerkrankungen einer Krankheit bezogen auf die Gesamtbevölkerung innerhalb eines Jahres an (Neuerkrankte auf 100 000 Einwohner).
  • Die Prävalenz gibt die Anzahl der Fälle einer bestimmten Krankheit in einer bestimmten Population zu einer bestimmten Zeit.
  • Die Morbidität beschreibt die Anzahl der Erkrankungen einer Gesamtbevölkerung in einem bestimmten Zeitraum (Erkrankte/100 000 EW).
  • Die Mortalität bezieht sich auf die Anzahl der Todesfälle an einer Krankheit, bezogen auf die Gesamtzahl der Bevölkerung in einem bestimmten Zeitraum (Verstorbene/100 000 EW).
  • Die Letalität ist die Anzahl der Sterbefälle, bezogen auf die Anzahl der Erkrankten und gilt als Gradmesser der Gefährlichkeit einer Infektionskrankheit.

Bereiche der Epidemiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vom wissenschaftlichen Ansatz werden drei Formen der Epidemiologie unterschieden.

1. Deskriptive Epidemiologie (wieviele)

  • quantitative Verteilung von Krankheiten in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, insbesondere:
    • Todersursachen- und
    • Erkrankungsstatistiken

2. Analytische Epidemiologie (warum)

  • Kausalzusammenhänge verschiedener Krankheiten werden anhand von Hypothesen ergründet, insbesondere:
    • Ursachen von Krankheiten und Todesfällen

3. Experimentelle Epidemiologie

  • statistische Versuchsplanungen, insbesondere:
    • Krankheitsverhütung in der Bevölkerung (z.B. Impfung)


Studiendesigns für epidemiologische Fragestellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe auch:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Beaglehole, R.; Bonita, R.; Kjellström, T. (1997) "Einführung in die Epidemiologie", Verlag Hans Huber, ISBN 3-456-82767-9

Vorlage:Podcast

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • STATISTIK AUSTRIA - Bundesanstalt Statistik in Österreich. Ein Hingucker: die tickende Weltbevölkerungsuhr. Und die jeweils aktuelle Lebenserwartung für Männer + Frauen. Und die Hitliste der Vornamen in dieser Alpenrepublik.


international:

  • W H O / Weltgesundheitsorganisation www.who.int/home/whatsnew.html Pressemitteilungen. Zur Weltbevölkerung siehe Bericht der Uno-Organisation UNFPA www.unfpa.org/