Hand

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Datei:Haende.jpg

Die Hand (Manus) schließt an den Unterarm an und bezeichnet das distale Ende der oberen Extremität des Menschen. Sie dient als Greifapparat und ist somit ein sehr wichtiges Werkzeug in der Pflege.

Aufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hand setzt sich aus verschiedenen Abschnitten zusammen:

  • Handwurzel (Carpus)
Die Handwurzel bildet das proximale Ende der Hand, das über das proximale Handgelenk mit dem Unterarm verbunden ist.
  • Mittelhand (Metacarpus)
Distal an die Handwurzel schließt die Mittelhand an. An der Mittelhand unterscheidet man weiter die Handfläche (Palma manus) und den Handrücken (Dorsum manus). Als Handrücken bezeichnet man die Außenfläche der Hand von der Handwurzel bis zu den Fingergrundgelenken. Die Handfläche dagegen bezeichnet die Innenfläche von der Beugefalte des Handgelenks bis zur Beugefalte der Fingergrundgelenke.
  • Finger (Digiti manus)
Die Finger bilden die Endglieder der Hand, die systematisch durchnummeriert werden:
  • Digiti manus I, auch Daumen oder Pollex
  • Digiti manus II, auch Zeigefinger oder Index
  • Digiti manus III, auch Mittelfinger oder Medius
  • Digiti manus IV, auch Ringfinger oder Annularius
  • Digiti manus V, auch kleiner Finger oder Digitus minimus
Die Finger bestehen jeweils aus einem Grund-, Mittel- und Englied. Lediglich der Daumen nimmt eine Sonderstellung ein, da ihm das Mittelglied fehlt und er über eine erhöhte Beweglichkeit verfügt (s. u. Abschnitt Gelenke).

Knochen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Skelett der Hand setzt sich aus folgenden Knochen zusammen:

Gelenke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Hand besitzt gelenkige Verbindungen zum Unterarm, sowie innerhalb und zwischen den verschiedenen Abschnitten:

Die Fingergrundgelenke werden durch die Köpfe der Mittelhandknochen und die proximalen Fingerknochen gebildet. Es handelt sich dabei um zweiachsige Gelenke, so genannte Eigelenke, die neben der Flexion und Extension auch ein Spreizen (Abduktion und Adduktion) der Finger zulassen. Die Fingergrundgelenke besitzen eine weite Gelenkkapsel und sind durch Bänder in ihrem Bewegungsumfang begrenzt.
  • Fingermittelgelenk (Articulatio interphalangealis proximalis)
Bei den Fingermittelgelenken handelt es sich um einachsige Gelenke (Scharniergelenke), die lediglich Beugung und Streckung erlauben. Sie werden jeweils von den Grund- und Mittelglidern der Finger gebildet und ebenfalls durch Bänder verstärkt.
  • Fingerendgelenk (Articulatio interphalangealis distalis)
Die Fingerendgelenke verbinden die medialen mit den distalen Fingerknochen. Auch hier handelt es sich um Scharniergelenke.

Daumen

Eine Sonderstellung nimmt das Grundgelenk des Daumens (Articulatio metacarpophalangealis pollicis) ein. Hier handelt es sich um ein Scharniergelenk, also lediglich um ein einachsiges Gelenk. Seine hohe Beweglichkeit erhält der Daumen durch das Daumensattelgelenk (Articulatio carpometacarpalis pollicis), die gelenkige Verbindung zwischen dem Großes Vieleckbeingroßen Vieleckbein (''Os trapezium'') und dem ersten Mittelhandknochen. Bei diesem Gelenk handelt es sich um ein zweiachsiges Gelenk, das neben der Beugung und Streckung auch die Seitenbewegung des Daumens (Abbduktion/ Adduktion) zulässt.

Muskulatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bewegung der Hand erfolgt zum einen über die Unterarmmuskulatur, zum anderen über die Muskeln der Hand. Die Muskulatur der Hand wird in drei Gruppen eingeteilt:

  • Thenargruppe
Als Thenargruppe bezeichnet man die Muskulatur des Daumenballens, die den Daumen bewegt. Im einzelnen zählen zur Thenargruppe:
  • Musculus abductor pollicis brevis (Abduktion, Innenkreiselung bei der Oppositionsbewegung)
  • Musculus adductor pollicis (Adduktion, Opposition, Flexion im Daumengrundgelenk)
  • Musculus flexor pollicis brevis (Abduktion, Beugung im Grundgelenk, Innenkreiselung bei der Oppositionsbewegung)
  • Musculus opponens pollicis (Beugung, Opposition)
  • Mittlere Muskelgruppe
Die mittlere Muskelgruppe wird auch als tiefe Hohlhandmuskulatur bezeichnet und hat Auswirkung auf die Finger zwei bis fünf. Sie ermöglichen die Beugung in den Grundgelenken, sowie die Streckung in den Mittel- und Endgelenken der Finger. Zur mittleren Muskelgruppe gehören:
  • Musculi lumbricales I-IV
  • Musculi interossei palmares I-III
  • Musculi interossei dorsales I-IV
  • Hypothenargruppe
Als Hypothenargruppe bezeichnet man die Muskulatur des Kleinfingerballens, die den Kleinfinger beugen und abduzieren, sowie nach palmar ziehen. Zur Hypothenargruppe zählen:
  • Musculus abductor digiti minimi
  • Musculus flexor digiti minimi brevis
  • Musculus opponens digiti minimi
  • Musculus palmaris brevis

Nerven[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die nervale Versorgung der Handmuskulatur erfolgt über den Nervus medianus und den Nervus ulnaris.

Gefäße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blutversorgung der Hand erfolgt über die Arteria radialis und die Arteria ulnaris. Beide Gefäße stehen über den tiefen (Arcus palmaris profundus) und den oberflächlichen Hohlhandbogen (Arcus palmaris superficialis) miteinander in Verbindung.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Theodor Heinrich Schiebler(Hrsg.), Walter Schmidt(Hrsg.), Karl Zilles(Hrsg.) u. a: Anatomie. Berlin, Springer, 1999 - 7. Auflage. 907 Seiten. ISBN 978-3-540-61856-0 (vgl. Pflegelehrbuch)
  • Mariacarla Gadebusch Bondio, Kristin Zielinski: Die Hand: Elemente einer Medizin- und Kulturgeschichte. Lit Verlag, 2009. 480 Seiten. ISBN 3-8258-1958-2 (Von der Antike bis heute, auch Prothesen, Transplantation)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • w:Hand, ausführlicher Artikel bei Wikipedia