Probleme und Ressourcen

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"Pflegeprobleme und Ressourcen" sind Begriffe der Pflegeplanung. Anstelle von Ressource findet sich auch der Begriff Fähigkeit/-en. Innerhalb der Pflegeplanung folgt aus ihrer Formulierung die Benennung der zu verfolgenden Pflegeziele.


generelle Fragen in diesem Themenbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • was kann der Bewohner noch selbständig?
  • wobei braucht er Anleitung?
  • wobei braucht er Unterstützung?
  • soll die Formulierung generell aus der Sicht der gepflgten Person vorgenommen werden? (Was ist zu dokumentieren, wenn nicht ? )
  • was muss vollständig vom Personal übernommen werden?
  • gibt es weitere potentielle Risikofaktoren?
  • werden Probleme allein durch ihre Formulierung in der Pflegeplanung bereits verändert, weil die subjektive Wahrnehmung durch beide Seiten nun anders ist?

Was sind Pflegeprobleme?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ein Pflegeproblem besteht, wenn Beeinträchtigungen die Selbständigkeit des Pflegebedürftigen einschränken und diese nicht eigenständig kompensiert werden können.

Diese Formulierung sollte -zumindest im Verständnis durch die Pflegenden- ergänzt werden durch: die Übernahme (Kompensation) durch Aussenstehende wird gewünscht oder zumindest akzeptiert.

  • Das Pflegepersonal kompensiert die Defizite durch Beratung oder Anleitung oder Unterstützung oder (teilweiser) Übernahme. Bzw. einer Mischung daraus, die täglich erneut zusammengestellt werden muß.
  • In der Pflegeplanung werden nur pflegerische und keine medizinischen Probleme berücksichtigt.
  • In der Pflegeplanung werden nur pflegerische und keine allgemeinmenschlichen Probleme der Lebensführung berücksichtigt.


aktuelle Pflegeprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • geäußerte Probleme,z.B.:
  • messbare Pflegeprobleme:, z.B.:
    • Bewohner trinkt zu wenig (<500ml/Tag)
  • beobachtbare Pflegeprobleme:, z.B.:
    • Bewohner geht unsicher und sucht häufig halt


verdeckte Pflegeprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • äußern sich durch das Verhalten des Bewohners

Beispiel:
Der Bewohner schaut ängstlich und bekommt Schweissausbrüche, wenn es um die bevorstehende OP geht. Das vermutete Problem muss abgeklärt werden: „z.B. Bewohner hat Angst vor den Folgen der OP.“


potentielle Probleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • liegen vor, wenn es Risikofaktoren gibt die nach pflegerischem Wissen ohne bestimmte Interventionen zu Problemen werden!
  • können durch vorbeugende Maßnahmen (Prophylaxen) verhindert werden.

Beispiele:

generelle Probleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • sind allen Bewohnern unter gleichen Bedingungen gemeinsam => somit vorhersehbar
  • können durch Pflegewissen eingeschätzt und kompensiert werden
  • können mittels Pflegestandards angegangen werden
  • Beispiele:
    • aufgrund von hohem Fieber leiden Bewohner an Flüssigkeitsverlust, Appetitlosigkeit, Kreislaufschwäche etc.
    • bei allen immobilen Bewohnern besteht Dekubitusgefahr => Maßnahme: 30°-Lagerung - 2-stündlich

individuelle Pflegeprobleme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • resultieren aus dem persönlichen Erleben der Lebenssituation und der Erkrankung(en).
  • sind somit individuell unterschiedlich
  • Beispiele:
    • der sehbehinderte Mensch findet sich im Haus nicht zurecht
    • der Bewohner ist traurig und weint, wenn er Urin verliert

Formulierung von Pflegeproblemen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • aus der Sicht der/des KlientIn/KundIn
  • kurz und knapp (das Wesentliche!)
  • genau und detailliert (Art und Weise des Problems!)
  • objektiv (möglichst kein Werturteil!)
  • Beispiel:
    1. schlecht: "Bewohner hat Schmerzen", denn das ist eine Frage der Interpretation:
      • hat die/der Bewohner/KundIn diese geäußert ?
      • oder vermutet es die Pflegekraft ? (evtl. darauf hinweisen, wenn es V. ist)
      • wo hat der Bewohner Schmerzen und wann?
      • etc.
    2. gut: "Bewohner äußert jeden Abend Schmerzen im rechten Oberschenkel"
      • => man weiß wer sie äußert und wann und wo sie auftreten

Formulierung von Pflegeproblemen (Ausblick)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Was sind Ressourcen?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ressourcen sind ganz unterschiedliche Hilfsquellen der BewohnerIn, dazu gehören persönliche Fähigkeit/-en, in der Gestaltung der Umgebung liegende Unterstützung und die bereits bisher übliche Unterstützung durch Dritte. Siehe Ressourcengruppen. Deshalb deckt das deutsche Wort Fähigkeiten nicht alle Bedeutungen von R. ab. Trotzdem hat es in der Alltagssprache Vorteile den dt. Begriff zu verwenden.

  • Ressourcen sind individuell unterschiedlich
  • Ressourcen in der Pflegeplanung werden fortlaufend überprüft und aktualisiert
  • Ressourcen dienen der Erhaltung der Selbständigkeit
  • Ressourcen fördern den Genesungsprozess
  • Ressourcen steigern das Selbstwertgefühl

Ressourcengruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Motivation des Bewohners (grundlegend):
    • Kooperationsbereitschaft,
    • Akzeptanz von Einschränkungen,
    • Lernbereitschaft etc.
  • Fähigkeiten des Bewohners (alles was der Bewohner kann u. weiß):
    • kann die Extremitäten bewegen,
    • kann sich verbal äußern,
    • weiß um Risikofaktoren,
    • weiß um Ursachen für seine Einschränkungen etc.
  • Angehörige, die ihre Unterstützung einbringen, z.B.:
  • Fähigkeit mit Hilfsmitteln umzugehen, z.B.:
    • Bewohner kann mit Tellerrand selbständig essen,
    • Bewohner kann mit einem Schnabelbecher selbständig trinken,
    • Bewohner kann mit einem Rollator selbständig laufen etc.

Schwierigkeiten bei der Formulierung von Fähigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • siehe oben bei Pflegeproblemen
  • fehlende eigene Beobachtung (z. B. vor dem Krankenhausaufenthalt)
  • fehlende Kooperation(-sfähigkeit), auch von Angehörigen


==> siehe auch Thema Pflegeprozess, Biographie, Pflegeanamnese, Prophylaxe