Mangelernährung

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Mangelernährung (engl.: Malnutrition)

Die Nahrung ist nicht vollwertig zusammengesetzt, es fehlen einzelne Nährstoffe. Mangel- und Unterernährung kommen oft zusammen vor. Von den Hauptnährstoffen wird am häufigsten Eiweiß ungenügend zugeführt.


Es gibt zwei Formen der Mangelernährung:

  • Quantitative Mangelernährung
    • das Defizit an Nährstoffen ist in einer zu geringen Nahrungsaufnahme begründet
  • Qualitative Mangelernährung
    • die Ursache der Mangelernährung liegt an der mangelnden Qualität der Nahrung

Ursachen für Mangelernährung bei Tumorerkrankungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Krankheits- und therapiebedingte Faktoren'

  • therapiebedingte Ernährungsprobleme wie
  • Anorexie, Übelkeit, Erbrechen, Nahrungsmittelaversionen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten (Laktoseintoleranz), Geschmacks- und Geruchsstörungen, Kau- und Schluckstörungen, Mundtrockenheit, Muskositis, Ulzerationen, Diarrhoe, Obstipation, Ileus
  • Tumorobstruktion des oberen GI
  • tumorbedingte, metabolische Veränderungen
  • große operative Eingriffe
  • Chemo-, Strahlen- und Schmerztherapie
  • therapiebedingte Organschäden
  • Schmerzen
  • chronische Wunden (Beispiel: der normale Eiweißbedarf eines Menschen liegt bei 0,8 g pro kg Körpergewicht, ein Patienten mit großer Wunde hat aber einen Eiweißbedarf von 1,5- 2 g pro kg Körpergewicht. Leider wird bei Wundheilungsstörungen viel zu selten daran gedacht, dass ein wesentlich höherer Bedarf an Vitaminen, Zink und Eiweiß vorhanden ist, wenn eine chronische Wunde vorliegt. Dabei ist das eine Sache die man sehr schnell beheben kann und die Wunde heilt wieder. Siehe dazu Wundmanagement)

Ernährungsfaktoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • alternative Krebstherapien wie
    • Saftkur nach Breuss
    • Instinktotherapie
  • schlechte Nahrungsmittelauswahl
  • Alkohol


Körperliche Faktoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Malabsorption, Maldigestion
  • eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit
    • Karnofsky-Index, WHO-Index
  • Fatigue-Syndrom
  • Immobilität
  • Unfähigkeit, selbst zu essen
  • hohe Co-Morbidität


soziale und psychosoziale Faktoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Angst
  • soziale Isolierung/ Einsamkeit
  • Depression
  • Unselbstständigkeit, Nahrung einzukaufen und zu zubereiten


Folgen der Mangelernährung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wasser
    • Wassermangel (Durst! ) kann vom Körper nur kurze Zeit ertragen werden und führt zu = Exsikkose.
    • Er entsteht entweder durch zu geringe Zufuhr oder übermäßigen Verlust an Flüssigkeit.
  • Salze
    • Sowohl Mangel als auch Überschuß können Krankheitssymptome auslösen.
  • Vitamine: Mehrheitlich treten Vitaminmangelkrankheiten auf.
    • Vitamin A: Mangel behindert die Epithelbildung und führt dadurch zu Nachtblindheit, Bindehautentzündung und Hornhautentzündung.
    • Vitamin B - Komplex:
      • B 1 - Mangel führt zu Nervenentzündungen. Herzschäden, Ödemen.
      • B 12- und Folsäure-Mangel führen zu Perniziöser Anämie (siehe Anämien)
      • Mangel an andern B-Vitaminen führt hauptsächlich zu Hautveränderungen.
    • Vitamin C: Mangel führt zu Skorbut mit Blutungen der Schleimhäute und Knochenhaut.
    • Vitamin D:
    • Mangel führt zu ungenügender Bildung von Knochensubstanz, beim Kind zu Rachitis, beim Erwachsenen zu Osteomalazie
    • Überschuß führt zu Verkalkungen in Weichteilen, z.B. im Zahnfleisch, sowie zur Bildung von Nierensteinen.


Maßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Risikoeinschätzung (z.B. mit dem Mini Nutritional Assessment)
  • Einschätzung der Energie- / Flüssigkeitsbedarfs
  • Förderung der Fähigkeiten
  • Beziehungsgestaltung zwischen Bewohner und Pflegepersonal
  • Therapeutische Maßnahmen
  • Bedürfnis- und bedarfsgerechte Ernährung
  • Informationsweiterleitung
  • Beratung

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]