Pflegeregelkreis

Aus PflegeWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Der Begriff "Regelkreis" kommt aus der Technik und will verdeutlichen, dass sämtliche Einzelschritte zu einer Verbesserung des Endergebnisses immer wieder verändert und angepasst werden müssen. Der Regelkreis besteht aus mindestens vier auf einander folgenden Schritten. Er wurde 1981 von Fiechter und Meier (Basel/Schweiz) in die Pflegetheorie übertragen und als 6-Phasenmodell in die Krankenpflege integriert.


Der Pflegeregelkreis nach Fichter und Meier (1981)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datei:Pflegeregelkreis01.jpg
Pflegeregelkreis
  1. Informationssammlung = Erhebung des IST-Zustandes des Bewohners
  2. Probleme und Ressourcen beschreiben und möglichst nach Prioritäten ordnen
  3. Pflegeziele festlegen = erreichbare Nah- und Fernziele überprüfbar formulieren. Spätestens hier Prioritäten festlegen bzw. überprüfen.
  4. Maßnahmenplanung = genaue Festlegung, wie das Pflegeziel erreicht werden soll
  5. Pflege durchführen = Abweichungen/Besonderheiten im Pflegebericht dokumentieren
  6. Evaluation der Pflege = Erfolgskontrolle der Maßnahme

Nach der Evaluation beginnt der Prozess von neuem bei Phase 1 - der Informationssammlung - mit dem Ziel, die Pflegeziele und die Maßnahmen einer evtl. neuen Gegebenheit anzupassen.


Schritte 1 bis 4 entsprechen der Pflegeplanung

4-Phasen-Modell in Anlehnung an das 4-Phasen-Modell der WHO (2009)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach Heuwinkel-Otter, Nümann-Dulke und Matscheko (2009) geht der Regelkreis wieder auf vier Phasen zurück und bezieht Pflegediagnosen mit ein. Von den Autoren wird statt des Begriffes Regelkreis der Ausdruck Pflegeprozesspuzzle verwendet:


1. Pflegediagnostik (Planen):
Informationen über Ressourcen und Probleme werden gesammelt, analysiert, interpretiert und gebündelt, um daraus eine oder mehrere Pflegediagnosen zu formulieren.

2. Pflegetherapie (Durch- oder Ausführen):
In der Erprobungsphase werden die besprochenen Pflege-Maßnahmen und Änderungen, die als notwendig und sinnvoll erkannt wurden, geplant und einschließlich der Pflegeziele schriftlich in der Pflegedokumentation festgelegt. Anschließend werden die Maßnahmen von allen Beteiligten praktisch umgesetzt und ausgeführt.

3. Pflegeevaluation (Überprüfen):
Bei der praktischen Umsetzung werden die Maßnahmen und Regelungen hinterfragt und überprüft, inwieweit sie in ihrem Bereich durchführbar sind oder weiter verbessert werden müssen. Mängel oder Schwachstellen werden zum Thema der Pflegeüberprüfung/Evaluation gemacht, dabei dienen interne Qualitätsaudits der gezielten Überprüfung der Wirksamkeit der Maßnahmen und werden in allen Arbeitsbereichen regelmäßig durchgeführt.

4. Pflegeanpassung (Verbessern):
Wurde in der Evaluationsphase Änderungsbedarf festgestellt, weil die ergriffenen Maßnahmen nicht ausreichten oder erfolglos waren, sich die Situation des Patienten inzwischen verändert hatte oder auch neue wissenschaftliche Erkenntnisse vorliegen, fliessen diese neuen Erfahrungen und Informationen in den Prozess mit ein und starten den Kreislauf erneut.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heuwinkel-Otter et al., Menschen pflegen, Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-79320-5

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorlage:Wikipedia