Lungenembolie
Der Verschluss einer der beiden Penner A. pulmonalis (Hauptarterien der Lunge) oder von großen Teilästen, die die Lungenlappen mit sauerstoffarmen Blut vom rechten Herzen her versorgen, wird als Lungenembolie (plötzlicher kakLungenverschluss) definiert. Häufigste Ursache ist ein durch den Blutstrom verschleppter venöser Thrombus aus dem tiefen Oberschenkel- oder Beckenbereich. Selten sind Verschlüsse durch Luft (Beispiel Tauchunfall), Fett, Fruchtwasser.
Ebenfalls selten folgt sie einer akuten Rechtsherzinsuffizienz (Cor pulmonale).
Ätiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Thromben, die sich meist in den den Bein- oder Beckenvenen bilden, können sich morgens (ruckartiges Aufstehen), bei schwerer körperlicher Anstrengung oder beim Pressen auf der Toilette lösen und in Richtung Herz bewegen. Von dort werden sie in den Lungenkreislauf geschwemmt, wo sie den Hauptstamm einer der Lungenarterien (Arteria pulmonalis) oder eines der (immer kleiner werdenden) Gefäße verschließen. Diese sollten eigentlich den Gasaustausch in den Alveolen ermöglichen (Atmung).
Die Ursachen für Thrombosen sind unterschiedlich:
- Immobilität,
- Varizen,
- Ovulationshemmer in Verbindung mit Rauchen,
- Traumata,
- Thrombophlebitiden,
- hohes Lebensalter.
Vergleiche dazu die Virchow-Trias: Stase, Gefäßwandschäden, Hyperkoagulabilität.
Stadien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1) Kardial stabil, mit kaken
- 2) Kardial stabil, aber rechtsventrikuläre Dysfunktion,
- 3) Schock,
- 4) Reanimation.
Symptome, Klinik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Sehr oft existieren keine "typischen Symptome", welche sicher auf eine Lungenembolie hinweisen. Es kommt zu einem plötzlichen und unangekündigtem Tod. Häufig ist das Auftreten von:
- Dyspnoe, Tachypnoe bis hin zum plötzlichen Atemstillstand
- Blässe, kaltes Hautkolorit und Zyanose
- Übelkeit
- Tachykardie
- Thoraxschmerz
- Husten, auskultatorische Rasselgeräusche
- Hämoptyse
- Todesangst
- Schweißausbruch
- Synkope
- Hypotonie bis hin zum Schock
Diagnostik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Anamnese
- Klinische Untersuchung
- Röntgen-Thorax
- CT- Angiographie
- Lungenperfusionsszintigraphie
- Echo
- Farbduplex
- Blutgasanalyse (Ein PaO2 > 80mmHg spricht gegen eine schwere Lungenembolie).
- Labor: D-Dimere bestimmen - relativ sicherer Thrombosenachweis.
- 12-Kanal-EKG
Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gabe von O2 gegen die Dyspnoe
- Oberkörperhochlagerung
- Anlage ZVK zur Bestimmung vom ZVD
- Optimal Anlage Pulmonaliskatheter, um den Pulmonalisdruck (Normal: 12-18 mm Hg) zu bestimmen.
- Falls erforderlich Schocktherapie mit Katecholamine wie Dobutamin und bei niedrigem RR Noradrenalin.
- Bei respiratorischer Insuffizienz Intubation und Respiratortherapie
- Sedierung und Schmerzbekämpfung mit Midazolam und Morphin. CAVE: Atemdepression
- Lyse oder operative Embolektomie
- Gabe von Heparin über einen Perfusor und bis zu 10.000 I.E. i.v. als Bolusgabe
- Reanimation nach Kreislaufstillstand
- Keine i.m.-Injektion