Trinkmenge

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Die tägliche Trinkmenge ist die Menge der oralen Flüssigkeitsaufnahme innerhalb von 24 Stunden. Die Gesamtmenge kann bei einer Person mittels eines Trinkmengenprotokolls festgestellt werden. Die übliche Trinkmenge sollte etwa 1,5 Liter betragen, dieser Anhaltswert kann aber bei bestimmten Erkrankungen niedriger oder höher angesetzt werden. Die Trinkmenge ist abhängig von individuellen Gewohnheiten und äußeren Faktoren (z.B. verstärktes Schwitzen bei körperlicher Anstrengung und Hitze). Schwankungen entstehen auch durch erkrankungsbedingten Flüssigkeitsverlust z.B. bei Diarrhoe und Fieber. In höherem Alter nimmt die Trinkmenge v.a. bei Frauen ab.

Trinkplan[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Trinkmenge kann wesentlich durch ein individuell angepasstes Angebot der Art der Getränke erhöht werden:

Das Lieblingsgetränk wird in der Pflegeanamnese erfragt, ein Trinkplan wird gemeinsam mit dem Patienten erarbeitet. Dabei kann sich z.B. herausstellen, dass jemand in Gesellschaft mit anderen mehr an Getränken zu sich nimmt, als wenn er alleine wäre, oder dass er lieber direkt aus der Flasche als aus einem Glas trinkt. Der Trinkplan setzt eine bestimmte Flüssigkeitsmenge fest, die innerhalb von 24 Stunden erreicht werden soll. Bei bestimmten Erkrankungen wie z.B. Nieren- oder Herzinsuffizienz ist dazu eine ärztliche Anordnung notwendig.

Pflegeziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Erreichen einer Mindest-Trinkmenge dient z.B. der Vorbeugung einer Exsikkose, das Einhalten einer bestimmten Höchst-Trinkmenge verhindert oder reduziert z.B. Wassereinlagerung im Gewebe bei dialysepflichtigen Patienten.

Durchführung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf einem Einfuhrbogen werden die eingenommenen Flüssigkeitsmengen mit Datum und Uhrzeiten notiert und nach 24 Stunden addiert. Gleichzeitig wird ein Ausfuhrprotokoll geführt, um die Menge der Flüssigkeitsausscheidung zu dokumentieren. Dieser Vorgang ist die Bilanzierung.

Eine andere Methode zur Kontrolle der oralen Flüssigkeitszufuhr kann das tägliche Wiegen sein. Dies dürfte bei einigen Menschen einfacher durchzuführen sein als die Buchhalterei mit einem Trinkprotokoll.

Maßnahmen zur Förderung der oralen Flüssigkeitszufuhr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Problemen mit dem Erreichen der festgelegten Trinkmenge sollten zunächst die Ursachen festgestellt werden:

- Liegt es an der Art des Getränkes oder wie es serviert wird (zu warm, zu kalt, im falschen Trinkgefäß)?
- Ist das Getränk für den Patienten erreichbar, kann er sich selbst nachschenken?
- Liegen Schluckstörungen vor?
- Liegen Probleme mit der Schleimhaut im Mund vor?
- Liegen Probleme beim Wasserlassen vor, z.B. ein Harnwegsinfekt, Angst vor Inkontinenz - sollen durch geringere Flüssigkeitszufuhr häufige Toilettengänge verhindert werden?
- Kann der Patient wegen dementieller Veränderung oder akuter Verwirrtheit nicht ausreichend trinken?

Bei Schluckstörungen kann ein Eindickungsmittel für Flüssigkeiten hilfreich sein, auch Alternativen zum Trinken sollten ausprobiert werden (z.B. Lutschen von Eiswürfeln aus verdünnten Fruchtsäften, frisches Obst in mundgerechten Happen).

Kinder können mit einem Trinkzettel oder besonders gestalteten Trinkgefässen animiert werden, mehr zu trinken.

Maßnahmen zur Begrenzung der oralen Flüssigkeitszufuhr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Patienten mit bestimmten Erkrankungen ist die Flüssigkeitszufuhr eingeschränkt. Dann ist es sinnvoll, die Gesamttrinkmenge über den Tag zu verteilen und durstlindernde Lebensmittel bzw. Maßnahmen anzubieten (Eis, Eiswürfel) bzw. durchzuführen (z.B. Mundpflege). Getränke sollten möglichst ungesüßt sein, Speisen salzarm.

Berücksichtigung von fester Kost[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch in fester Nahrung kann eine große Menge Flüssigkeit "versteckt" sein. Vor allem Obst, Gemüse, Fisch sowie Milchprodukte wie Quark und Pudding enthalten etwa 75 %. Fleisch enthält je nach Qualität etwa 50 - 75 %, ein Brötchen enthält noch 30 % Wasser. Etwa 1 Liter Wasser nimmt der Mensch täglich über seine Nahrung auf.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • A. Heuwinkel-Otter et al. (Hrsg.): Menschen Pflegen - Der Praxisbegleiter für Pflegeprofis,Springer Medizin Verlag Heidelberg 2009, ISBN 978-3-540-79320-5
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