Ausscheiden

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Die Aktivitäten des täglichen Lebens (ATL) gehören zum Pflegemodell von Liliane Juchli, wurden jedoch in ähnlicher Form auch schon bei anderen Pflegetheoretikerinnen (Virginia Henderson, Nancy Roper) thematisiert und gehen auf die Bedürfnispyramide nach Maslow zurück.

Die ATL "Ausscheiden" beschäftigt sich mit den Ausscheidungen:

Diese Seite soll dabei lediglich einen Überblick über das Thema verschaffen, da zu den einzelnen Themen bereits zahlreiche Artikel vorhanden sind, auf die entsprechend verlinkt wird.

Datei:Historische Pflegeinstrumente.jpg
Historische Pflegeutensilien

Primäres pflegerisches Interesse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Beobachtungskriterien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Patienten, die in Hinblick auf ihre Ausscheidungen noch (weitestgehend) selbständig sind, muss bezüglich unten aufgeführter Beobachtungskriterien häufig explizit nachgefragt werden. Da das Thema Ausscheidung mit einem hohen Schamgefühl besetzt ist, äußern sich Patienten oft auch bei Veränderungen oder Schmerzen nicht oder erst sehr spät.

Urin[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Menge
  • Häufigkeit
  • Farbe
  • Geruch
  • Beimengungen
  • Schmerzen beim Wasserlassen
  • Brennen beim Wasserlassen
  • Inkontinenz
  • Bilanz
  • Wirkung verordneter Medikamente (Diuretika)
  • verbale Äußerungen des Patienten bei Harndrang bzw. vegetative Zeichen bei Patienten, die sich nicht verbal äußern können

Stuhl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erbrechen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pflegerische Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Patient zeigt ein physiologisches Miktions-/Defäkationsverhalten
  • Der Patient verbalisiert Veränderungen/ Schmerzen bzgl. der Urin-/Stuhlausscheidung
  • Der Patient kann selbständig bzw. mit Hilfe die Toilette aufsuchen
  • Der Patient kann selbständig bzw. mit Hilfe auf dem Nachtstuhl/mit der Urinflasche Wasser lassen bzw. Stuhl absetzen
  • Der Patient kann trotz Bettlägerigkeit auf dem Steckbecken kontrolliert Urin/Stuhl ausscheiden
  • Der Patient kann trotz Harn-/Stuhlinkontinenz am täglichen Leben teil haben
  • Der Patient kann selbständig bzw. mit Hilfe sein Urostoma/Enterostoma versorgen
  • Der Patient erleidet keine Obstipation
  • Der Patient zeigt keine Symptome eines Harnwegsinfektes
  • Der Patient akzeptiert den Blasenkatheter und kann damit umgehen
  • Der Patient kann korrekt bilanziert werden
  • Auslösende Faktoren für das Erbrechen werden erkannt & können evtl eliminiert werden
  • Der Patient leidet nicht unter Übelkeit
  • Der Patient wird beim Vorgang des Erbrechens unterstützt & nicht alleine gelassen
  • Der Patient aspiriert nicht
  • Der Patient empfindet nach dem Erbrechen trotzdem wieder Wohlbefinden

Pflegerische Maßnahmen bzgl. der Urin-/Stuhlausscheidung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Patient benötigt Hilfe bei der Ausscheidung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Patient zur Toilette begleiten
  • Patient an die Bettkante bzw. auf den Nachtstuhl mobilisieren
  • Immobile Patienten wenn möglich im Bett leicht aufsetzen (lassen)
  • Intimsphäre wahren (Besucher aus dem Zimmer bitten, Sichtschutz zu Mitpatienten)
  • beim Öffnen/Entfernen von Kleidungsstücken behilflich sein
  • männlichen Patienten zum Wasserlassen Urinflasche anreichen bzw. anlegen
  • Patient auf das Steckbecken helfen & zudecken (Intimsphäre)
  • anschließende Reinigung ermöglichen, unterstützen bzw. übernehmen
  • Steckbecken/Urinflasche entfernen
  • beim Ankleiden behilflich sein
  • Patient wieder bequem lagern & zudecken
  • Händereinigung am Waschbecken bzw. mittels feuchter Waschlappen ermöglichen
  • bei Bedarf lüften, bevor Besucher wieder ins Zimmer kommen (Schamgefühl)
  • Ausscheidungen über Fäkalienspüle entsorgen
  • Steckbecken/Urinflasche in der Fäkalienspüle desinfizieren
  • Nachtstuhl desinfizieren
Der Patient ist harn-/stuhlinkontinent[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • passende Inkontinenzhilfsmittel nach Möglichkeit gemeinsam mit dem Patienten auswählen (Vorlagen, Schutzhosen, Urinale)
  • evtl. unterschiedliche Inkontinenzhilfsmittel für Tag und Nacht wählen
  • Patient in Handhabung der Hilfsmittel anleiten, unterstützen bzw. diese übernehmen
  • Bettschutz einlegen
  • evtl. Toilettentraining durchführen
  • Patient b. Bed. beim Kleidungs-/Bettwäschewechsel unterstützen bzw. diesen übernehmen
  • Patient bei der Körperpflege/Intimpflege unterstützen bzw. diese übernehmen (b. Bed. Teilwäsche anbieten)
  • regelmäßige Hautpflege durchführen (Dekubitusprophylaxe)
Der Patient kann sich nicht verbal bzgl. des Harn-/Stuhldranges äußern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Patient hat Schmerzen/Brennen beim Wasserlassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Patient muss bilanziert werden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Patient über Notwendigkeit der Flüssigkeitsbilanz aufklären
  • Flüssigkeitszufuhr vom Patient notieren lassen bzw. dies übernehmen (stationsinterne Absprachen! Z.B. Getränke werden dokumentiert wenn gestellt oder wenn getrunken, Flaschen nummerieren)
  • Ausscheidungsmenge bilanzieren bzw. Patient dazu anleiten
  • auf Zeichen der Überwässerung/Exsikkose achten
Weitere Pflegemaßnahmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pflegerische Maßnahmen bzgl. des Erbrechens[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Patient aufrichten bzw. in stabile Seitenlage bringen/ zur Seite drehen (Aspirationsprophylaxe)
  • Kopf stützen
  • Zahnprothesen entfernen
  • Nierenschale & Zellstoff reichen bzw. vorhalten
  • Patient beruhigen
  • bei der anschließenden Reinigung unterstützen bzw. diese durchführen
  • beim Kleidungs-/Bettwäschewechsel unterstützen bzw. diesen durchführen
  • Mundpflege anbieten, unterstützen bzw. durchführen
  • für frische Luft sorgen
  • ggf. Arzt informieren
  • Antiemetika nach Anordnung verabreichen

Mitwirken bei Diagnostik & Therapie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Rahmen der ATL Ausscheidung kommen auf die Pflegekraft häufig Maßnahmen im Bereich der Diagnostik zu. Dazu gehören die Gewinnung und weitere Versorgung von Proben, die selbständige Durchführung kleinerer Tests, wie auch die Vorbereitung und Nachsorge bei größeren diagnostischen Maßnahmen.

  • Asservation von Erbrochenem
  • Anlage einer Magensonde
  • Vorbereitung, Assistenz und Nachsorge bei einer Gastroskopie

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Daniela Hayder, Elke Kuno, Margit Müller (Hrsg.): Kontinenz - Inkontinenz - Kontinenzförderung. Praxishandbuch für Pflegende, 2008; ISBN 978-3-456-84544-9

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Das Toilettenpapier (auch Klopapier, WC-Papier) ist ein Papier zur Reinigung der Ausscheidungsorgane nach dem Stuhlgang oder nach dem Harnlassen. (Artikel bei wikipedia.de)
  • Die Toilette (Artikel bei wikipedia.de) (Die sanitäre Vorrichtung zur Aufnahme von Körperausscheidungen - auch der Raum, in dem sich eine solche Vorrichtung befindet)
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