Intermediate Care

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Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine IMC soll ein interdisziplinäres Bindeglied zwischen der Intensivstation und der Normalstation (Low Care Unit) sein. Auf der IMC sollen die pflege- und Überwachungspflichtigen Patienten behandelt werden, die per Definition nicht mehr einer Intensivmedizinischen überwachung bedürfen, die Möglichkeiten einer Normalstation aber übersteigen. In den verschieden Kliniken ind Deutschland wird dies sehr unterschiedlich umgesetzt, auch dem Patienten-Pflegekraft-Schlüssel geschuldet. Laut DGAI [www.dgai.de] gilt üblicherweise ein Pflegeschlüssel von 1 : 4 bis 1 : 6, d.h. eine Pflegekraft versorgt 4 bis 6 Patienten pro Schicht. [1][2]

Warum IMC Stationen?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ruf nach Intermediate Care Stationen entspricht ursprünglich dem Wunsch vorwiegend privater Klinikbetreiber nach einer Entlastung der Normal- und Intensivstationen von pflege- und (nur) überwachungs bedürftigen Patienten. Ein weiterer Grund ist das Streben nach mehr Betreuungsqualität im Sinne einer hohen Patientenorientierung (Kundenorientierung).

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die oft geforderte Beschreibung über Zuweisungsdiagnosen, ist besonders in Zeiten der interdisziplinären Patientenversorgung, auch weiterhin nicht sinnvoll.
  • Die Unterbringung eines Patienten auf der IMC ist eine reine ärztliche Entscheidung, die der verlegende Facharzt und übernehmende Facharzt, nach Absprache mit dem Pflegedienst der IMC, gemeinsam fällen und verantworten. Denn diese Patienten brauchen nicht nur Diagnostik und Therapie, sondern auch zunehmend mehr Pflege.
  • Eine fachspezifische Zuordnung ist möglich. Innerhalb ihrer funktionell- organisatorischen Funktion werden IMC Stationen automatisch zum Bindglied zwischen Normalstation und der Intensivstation. Sie sind daher auf eine gedeihliche Zusammenarbeit in besonderem Maße angewiesen.
  • Vorwiegend private Klinikbetreiber organisieren ihre intensivmedizinischen Bereiche innerhalb des Flusssystems (Klick hier: Flusssystem) und arbeiten so wesentlich kostengünstiger.

Leistungsumfang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Leistungsumfang einer Intermediate Care Station wird von

  • Bedingt durch den enormen Leistungszuwachs, die Etablierung moderner und zunehmend auch aufwendiger Behandlungsverfahren, kam es zu einer umfangreichen Aufgabenerweiterung.
  • So sind hier, neben der Intensivüberwachung auch die nicht invasiven Beatmungsverfahren, die Nierenersatzverfahren (Dialyse) innerhalb der „Chronikerdialyse“ und auch die Gabe von Katecholaminen gängige Behandlungsmethoden.
  • Nicht wenige IMC Stationen, bieten ein volles intensivmedizinisches Spektrum außerhalb der invasiven Beatmungs- und extrakorporalen Verfahren. Diese Stationen sollten allerdings der Intensivmedizin zugeordnet sein und auch von dort koordiniert werden.

Zimmerausrüstung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für eine IMC sind nichtinvasive und invasive Überwachungsverfahren typisch. Daher braucht man hier:

  • Zentrale Wandanschlüsse für Sauerstoff, Pressluft]] und Vakuum.
  • Bettseitig eine ausreichende Anzahl von Steckdosen.
  • Eine Spezialsteckdose für den Anschluss energieträchtiger Geräte (Röntgengerät, Bildwandler usw.).
  • Eine Nachtbeleuchtung erleichtert die nächtliche Observation der Patienten.
  • Für bettseitige kleine Eingriffe ist das Vorhandensein von „OP-Leuchten“ obligat.
  • Ausreichende Arbeitsflächen und große Waschbecken mit Hebelarmaturen komplettieren die Ausstattung.
  • Für die Versorgung von Isolierpatienten sollte ein Schleusensystem (innerhalb eines benötigten Umfanges) zur Verfügung stehen. Jedes Zimmer braucht seinen eigenen Sanitärbereich, wenn man es mit der Patientenorientierung ernst meint.

Personelle Voraussetzungen im Pflegedienst[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • In der Regel versorgt pro Schicht eine Fachpflegekraft Fachkrankenschwester/Fachkrankenpfleger vier Patienten.
  • Nicht pflegerische Tätigkeiten werden von Pflegeassistenten, Stationssekretärin und von "Hol-und Bringediensten" ausgeführt.
  • Unter der Voraussetzung der Sicherstellung einer ausreichenden Besetzung aller Schichten im Pflegedienst, können auch die „übertragbaren ärztlichen Tätigkeiten“ in der Regel vom Pflegedienst übernommen werden. Dazu ist es nötig, dass vorab die Schwestern und Pfleger durch den Einsatz von Servicekräften und Pflegeassistentinnen / Pflegeassistenten von pflegefremden Tätigkeiten entlastet werden.
  • Die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege stellt folgende Anforderungen an die IMC - Stationen:
Personalbesetzung: "Der Personalschlüssel für die IMC muss 1:3 (Personal / Patient) betragen. Unabhängig von der Größe der Einheit muss sichergestellt sein, dass zwei Pflegekräfte mit entsprechender Qualifikation pro Schicht ständig anwesend sind."
Personalqualifikation: "Die pflegerische Leitung und die Praxisanleitung müssen den Fachpflegestandard erfüllen. Pro Schicht muss eine Pflegefachkraft mit Fachpflegestandard ständig anwesend sein. Die weiteren Pflegefachkräfte müssen die Qualifikation als Gesundheits- und Krankenpfleger / Gesundheits- Kinderkrankenpfleger besitzen, 40% davon mit Zusatzqualifikation IMC."

Die Vorteile des Prinzips IMC sind unumstritten:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Aufenthalt auf einer IMC ist immer kostengünstiger als eine vorsorgliche Unterbringung auf der ICU. Außerdem werden so keine Beatmungsplätze durch nicht beatmungspflichtige Patienten auf der ICU belegt.
  • Die Patienten profitieren, im Vergleich zur Normalstation, von einer Fachkompetenten Betreuungssituation, die durch einen höheren Personalschlüssel und Fachpflegekräfte garantiert wird.
  • Die Verbesserung des Nutzungsgrades der ICU auf der Grundlage einer optimalen Arbeitsteilung ist signifikant.
  • Es kommt zu einer Reduzierung nötiger Wiederaufnahmen auf der ICU.

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Myers LP, Schroeder SA, Chapmann SA et al.: What ́s sospecial about special Care? Inquire 1984;21:113
  2. Fineberg HV, Scadden D, Goldmann L: Care of Patients with low probability of acute myocardial infarction: Cost effectiveness of alternatives to coronary unit admission. N Engl JMed 1984;310:1301

siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]