Haut

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Datei:Haut Zeichnung01.jpg
Aufbau der Haut
1-Hornschicht, 2-Epidermis (Oberhaut), 3-Dermis (Lederhaut), 4-Subcutis (Unterhaut), 5-Haar, 6-Talgdrüse, 7-Schweissdrüse, 8-Pacinisches Körperchen (Druck), 9-Meisnersches Körperchen (Tasten), 10-Nerv, 11-Unterhautfettgewebe, 12-Haar-Aufrichte-Muskel, 13-Arteriole, 14-Venole

Die Haut als größtes Organ des Körpers besteht aus verschiedenen schichtweise angeordneten Gewebstypen: Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis oder Corium), Unterhautfettgewebe (Subcutis, mit Anteilen von Bindegewebe) – von außen nach innen. Wir nehmen sie zuerst als Grenze des Körpers zur Umwelt wahr. Daneben gibt es auch im Körperinneren viele Haut-Bestandteile (z. B. Schleimhäute). Feingeweblich betrachtet, handelt es sich dabei jeweils um Epithelgewebe.

Ihr Aussehen teilt vieles über Körperfunktionen im Inneren der Person aber auch über seelische Prozesse mit. Sie ist eine Projektionsfläche im sozialen Bereich einer Person. Sie gestaltet sie durch Bemalung, Tatoos, Kleidung oder Schmuck.

Anatomie

Datei:Hautzeichnung01.jpg
Hautschichten: 1=Hornschicht, 2=Basalschicht, 3=Lederhaut, 4=Unterhaut
  • Ist das (flächen- und gewichtsmäßig) größte Organ des Körpers; abhängig von Körpergröße u. Gewicht hat sie eine Oberfläche von 1,5- 2 m².
  • Masse: die Haut wiegt etwa 3,5 – 10 kg (Größe, Alter, EZ). Sie hat ca. 16% Anteil am Körpergewicht.

Epidermis

Die Epidermis oder "Oberhaut" gehört zu den Epithelgeweben, es handelt sich um ein mehrschichtiges verhornendes Plattenepithel, das 0,03-0,4 mm dick ist. Sie sind wasserabweisend und bilden eine mechanisch schützende Schicht, verleihen der Haut Festigkeit. Von innen nach außen können folgende Schichten unterschieden werden:

Stratum basale

Das Stratum basale - (von lat. stratum = Schicht ) die "Basalzellschicht" - dient als innerste Zellschicht der Regeneration der Haut, hier finden Zellteilungen statt. Die Nährstoffversorgung ist hier noch vergleichsweise gut (denn die Epidermis selber enthält keine Blutgefäße).Die Basalzellschicht zusammen mit der Stachelzellschicht (Stratum spinosum) nennt man auch Keimschicht (Stratum germinativum).

Stratum spinosum

In dem auch als "Stachelzellschicht" bezeichneten Stratum spinosum sind die Zellen an zahlreichen Stellen miteinander (durch Desmosomen) verbunden; sie erhalten dadurch ein stacheliges Aussehen. Hier beginnt bereits die Verhornung (Keratinisierung).

Stratum granulosum

Mit fortschreitender Verhornung beginnt in dieser "Körnerzellschicht" bereits der Abbau der Zellen - der Zellkern wird ausgeschleust - sie wandeln sich allmählich in leblose Keratinozyten um.

Stratum lucidum

Das auch als "Glanzschicht" benannte Stratum lucidum ist eine unter dem Mikroskop sehr einheitlich aussehende Zellschicht, die ausgeprägt nur an der Leistenhaut der Hände und Füße vorkommt. Sie hat die Aufgabe eine Barriere gegen alle Formen von Eindringlingen in die Haut darzustellen. Sie besteht zum Großteil aus einer öligen Schicht. In der Felderhaut ist sie kaum ausgebildet und daher auch nur als dünner Zellstreifen unter dem Stratum corneum zu erkennen.

Stratum corneum

Der Übergang in das Stratum corneum, die äußerste Schicht der Epidermis erfolgt abrupt. Die nun vollständig verhornten Korneozyten bilden jetzt als "Hornzellen" die "Hornzellschicht", die je nach Region zwischen 12 und 200 Zellschichten dick sein kann. Die Zellen dieser Epidermisschicht sind abgestorben und enthalten keine Zellorganellen. Diese Zellen bilden gemeinsam mit den Hornzellen (Korneozyten) eine wasserabweisende Schutzschicht.

Das Stratum dijunctum ist hiervon jener Anteil, in dem sich die Hornzellen voneinander lösen und unmerklich von der Haut abschilfern (abfallen), indem sich die Kontakte zwischen den Zellen auflösen. Erfolgt dieser Prozess unvollständig, wird der "Zellverlust" als Schuppung sichtbar.

Weitere Zellen der Epidermis sind die

  • Melanozyten: Pigmentbildende Zellen der Basalzellschicht
  • Langerhans-Zellen: Fresszellen.
  • Merkelsche Tastscheiben: Tastrezeptoren für Berührungsreize innerhalb der Basalzellschicht.

Lymphozyten: Abwehrsystem. Notorius Realod Platikation

Lederhaut (Corium oder Dermis)

Das Corium entspricht (wie der Name bereits sagt) jenem Hautbestandteil, aus dem bei entsprechender Verarbeitung Leder hergestellt werden kann. Sie enthält reißfeste Kollagenfasern und elastische Fasern. Darüber hinaus sind zahlreiche Blut- und Lymphgefäße in die Lederhaut eingeflochten. Die Hautdrüsen liegen überwiegend innerhalb der Lederhaut und auch die meisten Sinnesrezeptoren der Haut befinden sich in dieser Schicht. Zwischen Lederhaut und Oberhaut verläuft eine wellenförmige bis zapfenförmige Grenze, der sogenannte Papillarkörper. Durch die vielfachen Einstülpungen der Lederhaut in die untere Fläche der Oberhaut kommt es zu einer festen mechanischen Verbindung beider Schichten und zu einer erleichterten Abgabe von Nährstoffen an die Oberhaut.

Stratum papillare

Damit ist die Papillarschicht gemeint. Diese Schicht verzahnt die Epidermis mit der Dermis und enthält Kapillarschlingen. Es ist ein lockeres Bindegewebe mit elastischen Fasern.

Stratum reticulare

Die ist die Netzschicht. Sie enthält kein reticuläres Gewebe, dafür aber Ruffinikörperchen, welche die Spannungs- oder Dehnungsänderungen messen.

Unterhaut (Subcutis)

Die Unterhaut oder Subcutis besteht aus lockerem Bindegewebe, in das wie kleine Kissen Fettpolster eingelagert sind. Sie dienen der Wärmeisolierung des Körpers. Durchzogen wird das Bindegewebe von Ausläufern der festen Fasern der Lederhaut. Diese Fasern sind direkt mit der unter der Unterhaut liegenden Körperfaszie verbunden. So haben sie die Funktion von Haltebändern, die die Haut mit dem darunterliegenden Gewebe verbinden. Je nachdem, wie stark diese Haltebänder entwickelt sind, läßt sich die Haut auf ihrer "Unterlage" verschieben, z. B. auf dem Handrücken, oder nicht verschieben, z. B. unter der Fußsohle.

Hautanhangsgebilde

Zu den sog. Hautanghangsgebilden der Haut gehören

Die Dermis lässt sich in die papilläre Dermis und retikulläre Dermis unterteilen. Die papilläre Dermis ist zellreich und locker. Sie enthält viele elastische und dünne kollagene Fasern und besitzt ein hohes Wasserbindungsvermögen. Die retikulläre Dermis ist zellarm, sie enthält kräftige miteinander verflochtene Kollagenfaserbündel. Durch ihre netzartig verknüpften elastischen Fasernbesitzt die retikulläre Dermis einen hohen Grad an Elastizität.

Aufgaben der Haut

  • Schutzfunktion
  • Temperaturregulation (Verengung oder Erweiterung der Blutgefäße = Durchblutung; Aufnahme bei Einstrahlung bei Hitze; Schwitzen, Temperatursensoren als Teil des Nervensystems)
  • Regulierung des Wasserhaushaltes (Abgabe von Wasser und Salzen, {Schweiß)
  • Sinnesfunktion (Wahrnehmen von Schmerzen, Berührung)
  • Immunfunktion (z.B. Allergien im Rahmen)
  • Kommunikation (Rötung, Blässe)
  • Mechanischer Schutz (z.B. bei Stößen oder Hinfallen)
  • Ausscheidungsorgan (überschüssiges Eiweiß, Schadstoffe)

Die Haut, als Hülle des Körpers, ist schädigenden Umwelteinflüssen in besonderem Maße ausgesetzt. Sie ist auch Stoffwechselorgan und ist so am Metabolismus des Gesamtorganismus beteiligt. Aufgabe der Haut ist es daher, mit der Umwelt zu kommunizieren, sowohl indem sie äußere Reize ausschaltet oder den Bedürfnissen des Körpers angleicht, als auch indem sie Stoffwechselprodukte des Körpers an die Umwelt abgibt.

Immunologische Aufgaben

Über die immunologische Funktion der Haut ist noch wenig bekannt. Die Langerhans-Zellen, die sich im Stratum spinosum befinden, zeigen einen Fortsatz, der an die Hautoberfläche reicht. Sie sollen an der zellvermittelten Immunantwort mitwirken, das heißt, daß sie über Botenstoffe T-Lymphozyten herbeirufen und wie Makrophagen Antigene auf ihrer Zelloberfläche präsentieren können. Ebenso sollen sie an der Hypersensivitätsreaktion der Haut bei exogen einwirkenden Allergenen beteiligt sein.

Der größte Teil der Haut ist mit ekkrinen Schweißdrüsen besetzt, die ein saures Sekret, ph 4-6, absondern. Dieser biologische Säureschutzmantel verhindert die Besiedlung und das Wachstum von pathogenen Mikroorganismen auf der Hautoberfläche. Im Bereich der apokrinen Drüsen reagiert die Haut dagegen neutral bis alkalisch. Diese Areale stellen somit eine physiologische Lücke im Säureschutzmantel der Haut dar.

Das Oberflächenfett, welches von den Talgdrüsen produziert wird, bildet eine Lipidschicht, die hydrophile Flüssigkeiten und Lösungen abweist. Entscheidend für die Intaktheit der Barriere ist unter anderem die Dauer der Flüssigkeitseinwirkung und deren Konzentration. Säuren und alkalische Verbindungen werden durch die Neutralisationskapazität der Haut abgewehrt. Die Epidermis verfestigt sich unter Säureeinwirkung durch Eiweißfällung und verzögert dadurch das Eindringen in die Tiefe.

Mechanischer Schutz

Mechanische Einwirkungen und Traumen können auftreten durch:

  • Zug
  • Druck
  • Stoß
  • Verschiebung

Die Haut muss also diese Einwirkungen absorbieren oder mildern. Verschiedenste Hautbestandteile gewährleisten den mechanischen Schutz.

Die Hornhautschicht der Oberhaut (Epidermis) hält die gröbsten Schädigungen durch die dachziegelartig übereinanderliegenden Hornzellen direkt ab.

Die Deckzellschicht der Oberhaut (untere Schichten der Epidermis) wirkt wie ein Scherengitter; so werden Verschiebungen abgeschwächt.

Die Oberhaut (Epidermis) und Lederhaut (Corium) sind durch die Epidermiseinstülpungen und die Coriumpapillen reißverschlußartig miteinander verzahnt, so daß hier Zug und Verschiebungen abgefangen werden.

Die Retikularschicht der Haut mit ihren kollagenen und elastischen Faserzügen gewährleistet, auch durch einen verschieden gerichteten Faserverlauf, bestmöglichen Schutz gegen mechanische Spannungen.

Das subkutane Fettgewebe ist ein elastisches Polster bei Druck und Stoß.


Strahlenschutz

Die Haut ist häufig dem sichtbaren Licht und dem UV-Licht ausgesetzt. Diese Strahlung wird durch die Haut absorbiert oder reflektiert, wobei die Schutzfunktion der Haut bei den verschiedenen Strahlungsarten unterschiedlich gut gewährleistet ist. Je kurzwelliger die einfallende Strahlung ist, desto energiereicher ist sie und desto größer ist auch ihre Wirkung:

  • UV-A: 400-315 nm
  • UV-B: 315-280 nm
  • UV-C: 280-180 nm

Unter chronischer UV-Bestrahlung, die die Rötungsschwelle nicht überschreitet, bildet sich eine verdickte Hornschicht, die Lichtschwiele, aus. Sie gewährleistet mit der Melaninpigmentierung den Strahlenschutz.

Melanin ist der Hautfarbstoff, der aus der Aminosäure Tyrosin über mehrere biochemische Stufen in den Melanozyten synthetisiert wird.

UV-A-Bestrahlung bewirkt eine Dunkelung des vorhandenen Propigments, sofort tritt eine Pigmentierung und somit ein Schutz der Haut ein.

UV-B- und UV-C-Strahlung induzieren eine Neubildung von Pigment mit einer Latenzzeit von zwei bis drei Tagen, so daß erst nach dieser Zeit ein adäquater Schutz der Haut garantiert ist. Der verzögerte Schutzeintritt kann akut zu Entzündungen und Zellschädigungen, dem Sonnenbrand, führen; bei chronischer Einwirkung von UV-B- und UV-C-Strahlung kann es vermehrt zu Hautschäden kommen.

Temperaturregulation

In Abhängigkeit von der jeweiligen Körperaktivität und der Höhe oder Tiefe der Umgebungstemperatur regulieren verschiedene Mechanismen die Temperatur des Körperkerns. Unterschiedlichste Temperaturrezeptoren melden die augenblickliche Umgebungstemperatur und die Bluttemperatur an sogenannte Temperaturzentren im zentralen Nervensystem. Die Kalt-/Warmrezeptoren für die Umgebungstemperatur befinden sich in der Haut, die für die Bluttemperatur direkt im Stammhirn. Die Informationen, die das ZNS aus der Peripherie erhält, werden verarbeitet und ausgewertet. Muss nun die Temperatur des Körperkerns geändert werden, so stehen dem Organismus mehrere Regulationsmechanismen zur Verfügung.

Durch die mehr oder minder starke Durchblutung der Gefäßnetze der Haut kann die Wärmeabgabe gesteigert oder vermindert werden. Je nachdem, ob Körperwärme nach außen abgegeben oder im Körper zurückgehalten werden muss, erweitern oder verengen sich die Gefäße. Da Blut ein guter Wärmeleiter ist, kann so bis zu drei Viertel der Wärmeabgabe erfolgen. Die restliche Wärmeabgabe geschieht durch Wasserverdunstung über die ekkrinen Schweißdrüsen; teils unmerklich, perspiratio insensibilis, wobei ungefähr ein Liter Wasser pro Tag an die Umgebung abgeben wird, teils merklich, perspiratio sensibilis, durch Schwitzen. Da Fett ein schlechter Wärmeleiter ist, dient das subkutane Fettgewebe der Haut als passiver thermischer Isolator. Der Körperkern selber kann Wärme aktiv durch Zunahme der Muskelarbeit (Zittern) bilden.

Nervöse Funktionen

Folgende sich in der Haut befindende Sinnesorgane vermitteln sensible Hautempfindungen:

  • Meissnersche Tastkörperchen: Berührung
  • Vater-Pacinische Lamellenkörperchen: Vibration
  • Merkel-Tastscheiben: Druck
  • Wärmerezeptoren: Wärme
  • Kälterezeptoren: Kälte
  • freie Nervenendigungen: Schmerz

Auf einem cm² Haut befinden sich etwa:

  • zwei Wärmepunkte
  • dreizehn Kältepunkte
  • 200 Schmerzpunkte

Bei schwachen mechanischen Reizungen kommt es zu einer Berührungsempfindung, vermittelt durch die Meissnerschen Tastkörperchen. Dies sind eiförmig flach aufeinanderliegende Zellen, die außen von einer bindegewebigen Hülle umgeben sind. In kolbenartigen Auftreibungen, die die eigentlichen Druckrezeptoren darstellen, ziehen ein oder mehrere Neuriten ein.

Als Druckrezeptoren dienen die Merkel-Tastscheiben. In Epithelzellen, die in der unteren Epidermisschicht liegen, treten marklose Nervenfasern ein.

Die Vater-Pacinischen-Lamellenkörperchen bestehen aus zwiebelschalenartig übereinanderliegenden Lamellen, die außen von einer Kapsel umgeben sind. Ein Neurit zieht in den im Zentrum liegenden Innenkolben. Bei Verformung des Lamellenkörperchens wird der Neurit erregt.

Insbesondere im Zusammenspiel mit den Sinnesfunktionen kommt der Haut als soziales Organ Bedeutung zu. Neben den oben genannten physiologisch determinierten Funktionen können seelische Empfindungen durch Hautkontakte ausgelöst werden. Empfindungen wie Freude, Wohlgefühl und Glück, Lust und Liebe, Zuneigung und Zärtlichkeit, aber auch Ekel und Abscheu, Trauer, Erregung und Zorn werden unwillkürlich gefühlt. Aufgrund emotionaler Ereignisse errötet die Haut plötzlich oder wird innerhalb von Sekunden aschfahl, grau und blutleer.

Auch wenn das physiologisch/anatomische Korrelat von Emotionen noch nicht bekannt ist, ist dennoch der enge Zusammenhang zwischen sensiblen Empfindungen und seelischen Empfindungen unbestreitbar.

Stoffwechselfunktionen

Die Haut als wichtiges Stoffwechselorgan speichert:

Außerdem ist sie Aufnahmeorgan für verschiedene Wasser- und Fettlösliche Substanzen, die entweder direkt oder über die Haarfollikel resorbiert werden.

Als Ausscheidungsorgan wirkt die Haut, indem sie organische Verbindungen an die Umgebung abgibt:

Daneben werden über den Schweiß auch Medikamente, vor allem Salizylsäure, ausgeschieden.

Die gesunde Haut

Der Hauttyp ist teilweise genetisch festgelegt, im wesentlichen ist er aber von Umwelteinflüssen und Ernährungsgewohnheiten abhängig. Eine bedeutsame Rolle spielt auch ausreichende und richtige Körperpflege. Trotz der Tatsache, dass die Haut ein individuelles Merkmal eines jeden Menschen ist, ergeben sich generelle Beobachtungskriterien, die eine gesunde Haut auszeichnen.


Hautstatus

Die Beurteilung der Haut durch den Facharzt oder durch Pflegepersonal erfolgt meist nach einem standardisierten Vorgehen, dem Hautstatus. Dabei werden Beschaffenheit der gesunden Haut und deren Veränderungen durch Alter, Krankheit oder Verletzungen systematisch beschrieben. Es gehören auch Angaben über den gesamten Körper und die Lebensführung zu einer umfassenden Beschreibung. Die Folgenden Merkmale der Haut finden dabei besondere Berücksichtigung.

Hautoberfläche

Die Oberflache der Haut kann z.B.: schuppig sein.

Hautfarbe

Die Hautfarbe ist bedingt durch:

  • Pigmentierung
  • Durchblutung
  • Dicke der Haut

Die Pigmentierung ist je nach Rasse, Erdzone und Vererbung unterschiedlich stark ausgeprägt. An den Lippen, den Schleimhäuten und der Zunge ist die Durchblutungsintensität deutlich zu erkennen.

Eine Rötung der Haut, also eine vermehrte Durchblutung, wird verursacht durch:

Eine Blässe der Haut, also eine Minderdurchblutung, wird verursacht durch:

  • physiologisch
    • Kälte
    • Schreck, Aufregung, Angst
  • pathologisch
    • Anämie
    • Embolie
    • Kreislaufkollaps
    • Depigmentierung
    • Vitiligo
    • Hypoglykämie

Eine Gelbfärbung der Haut (Ikterus) kann sowohl physiologisch als auch pathologisch sein.

  • physiologisch
    • Aufnahme von zu viel Vitamin A
  • pathologisch
    • intrahepatisch (z.B. Arzneimittelikterus)
    • posthepatisch (z.B. Gallengangkarzinom)

Eine Blaufärbung der Haut (Zyanose) kann sowohl physiologisch als auch pathologisch sein.

  • physiologisch
    • Kälte
  • pathologisch
    • zentrale Zyanose(kardial oder pulmonal bedingt)
    • periphere Zyanose (z.B. durch Herzklappenstenose)

Eine Grünfärbung der Haut kommt vor bei Verschlussikterus

  • Melanikterus
    • schmutzig dunkelgrün
    • Verschlussikterus besteht länger
  • Verdinikterus

Eine Braunfärbung der Haut kann sowohl physiologisch als auch pathologisch sein.

  • physiologisch
    • Sonne
  • pathologisch
    • Medikamente
    • parfürmierte Hautpflegemittel
    • Morbus Addison (Bronzehautkrankheit)

Konsistenz

Die Haut kann dünn sein (pergamentartig).

Temperatur

Ist die Temperatur der Haut an einer Stelle erhöht, kann dies auf eine Entzündung hindeuten.

Behaarungsmuster

Es können Haare an Stellen fehlen, an denen sie "nicht fehlen sollten"


Die Alterung der Haut

Die Einstellung zu gealterter Haut ist kulturspezifisch unterschiedlich. Während in unserem Kulturkreis Alter und damit verbunden Hautalterung zum Tabuthema wird, bedeutet im Orient Alter Lebenserfahrung und Weisheit. Die biologische Hautalterung ist ein individuell unterschiedlich schnell verlaufendes Geschehen. Verschiedenste äußere Beanspruchungen, Erkrankungen und psychische Belastungen können die Hautalterung beeinflussen und beschleunigen. Der Flüssigkeitsgehalt der Haut ist mit zunehmendem Alter aufgrund der verminderten Wasserbindungsfähigkeit des Bindegewebes herabgesetzt. Die Haut fühlt sich spröde an, unregelmäßige Pigmentierung und Falten sind sichtbar. Die Hautareale, die Witterungs- und Umwelteinflüssen ungeschützt ausgesetzt sind, wie Gesicht, Hals und Hände, sind vom Alterungsprozeß zuerst betroffen. Insgesamt vermindert sich die Hautdicke um ein Drittel. Hormonelle Einflüsse beeinflussen die Talgdrüsenproduktion dahingehend, daß diese stark herabgesetzt ist, so daß trockene und spröde Haut entsteht. Die enge und feste Verbindung von Epidermis und Corium wird lockerer; die Erneuerungsgeschwindigkeit der Keimzellen im Stratum basale der Epidermis verlangsamt sich. Dadurch, daß der Gehalt an kollagenen und elastischen Bindegewebsfasern vermindert ist, nimmt die Hautelastizität ab. Verdickungen und Verhärtungen beeinträchtigen die freie Verschieblichkeit.

Zusammenfassend zu diesem Thema soll Nancy Roper zitiert werden:

Das deutlichste Anzeichen des Alterns beim Menschen sind die Veränderungen in der extrazellulären Proteingrundsubstanz. Das Gewebe scheint "auszutrocknen" und als Folge davon verliert die Haut an Elastizität und Turgor, die Wände der Blutgefäße verschlechtern sich, ... , alle Organe des Körpers funktionieren weniger gut und sind schlechter fähig, die an sie gestellten Anforderungen zu erfüllen. Der Körper wird als biologischer Organismus zunehmend weniger funktionsfähig.

Druckgeschwüre

In Deutschland leiden jährlich 800.00 Menschen an Druckgeschwüren der Haut(Dekubitus), von denen etwa 40.000 sogar tödlich verlaufen. Diese Zahlen hat eine Studie der Medizinischen Hochschule Hannover ergeben. Doch Druckgeschwüre sind in vielen Fällen mit der richtigen Prophylaxe vermeidbar:

  • Hautpflege

Waschen Sie nur noch mit handwarmem Wasser und verwenden Sie keine Seife.

  • Intertrigo-Prophylaxe

Die juckende Hautinfektion tritt oft in Hautfalten auf. Wichtig ist, diese Stellen besonders gut abzutrocknen.

  • Lagerung

Wählen Sie eine 30°-Position.

  • Ernährung

Das Ernährungs- und Trinkverhalten älterer Menschen führt häufig zu Problemen wie Eiweiß-, Zink- und/oder Vitaminmangel bzw. Elektrolytdefiziten. Mit einer ausgewogenen Ernährung senken Sie das Dekubitusrisiko.

  • Inkontinenz-Prophylaxe

Inkontinenz-Hosen bieten ein ideales Milieu für Pilze und Bakterien. Durch gezieltes Kontinenz-Training können Sie daher auch Druckgeschwüre vermeiden.

Literatur

  • Robert F. Schmidt, Gerhard Thews, Florian Lang (Hrsg.): Physiologie des Menschen. Springer, Berlin. 2000. 28. Auflage. ISBN 3-540-66733-4 . Seiten: 649-671 (Temperatur) bzw. 555f (Durchblutung), bzw. 235-243 (Schmerzrezeptoren)

Weblinks

Vorlage:Wikipedia

Siehe auch